Ehemalige SS-Siedlung

Die ehemalige SS-Siedlung ließ sich in zwei Teile teilen. Ein Teil befand sich nördlich des Konzentrationslagers, der andere im Süd-Osten.

Die ehemalige SS-Siedlung ließ sich in zwei Teile teilen. Ein Teil befand sich nördlich des Konzentrationslagers, der andere im Süd-Osten. Die Siedlungen wurden von den Häftlingen durchquert, wenn sie vom Bahnhof ins KZ gebracht worden sind oder sie von der Arbeit zurückgingen.

In diesen Siedlungen wohnten SS-Soldaten und ihre Familien. Waren die Soldaten nicht verheiratet, so wohnten diese in Gemeindschaftsbaracken. Durch die Siedlungen sollte verhindert werden, dass die Anwohner Oranienburgs viel vom Geschehen im Lager mitbekamen. Der Weg der Häftlinge, die beispielsweise in den Heinkelwerken arbeiteten oder vom Bahnhof kamen, führte jedoch unmittelbar durch die Stadt. So sahen die Anwohner, wie die Inhaftierten von und zur Arbeit gingen. Die Häftlinge wurden verspottet, angestarrt, und sogar mit Steinen beworfen. Nicht selten hatten sich Kinder an diesen Handlungen beteiligt. Der ehemalige Insasse Thomas Buergenthal berichtete:

„Ich war erleichtert, als ich endlich den Eingang des Konzentrationslagers Sachsenhausen […] erblickte.“

Berichten nach waren Alt und Jung aus allen europäischen Staaten unter den Häftlingen.

Doch zurück zu den SS-Soldaten und den Siedlungen. Entworfen wurden diese übrigens vom KZ-Baumeister und SS-Architekten Bernhard Kuiper. Erbaut wurden die Häuser und Gärten der Siedlung hauptsächlich von den Sträflingen selbst. Bei solchen Arbeiten waren manchmal bis zu 1500 Häftlinge beschäftigt. Einige Häftlinge hatten Zugang zu den Grundstücken und Materialien, unter strenger Überwachung. Die Häuser wurden im gleichen Stil gebaut, was man heute auch noch erkennen kann. Heute werden sie als normale Wohnhäuser bewohnt.

Oft stammten die SS-Soldaten aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Dadurch waren die Häuser, trotz der geringen Miete, eine Errungenschaft für sie und ihre Familien. In ihrer Freizeit unternahmen sie „normale“ Dinge: sie gingen spazieren, nahmen an Festlichkeiten teil, gingen in Tanzlokale und hatten generell ein gutes Leben.

Die Anwohner, vor allem die Kinder, waren die SS gewöhnt. Marianne B., eine ehemalige Anwohnerin, erzählte in einem Interview:

„Die SS war man gewöhnt. […] Es waren gut aussehende, junge Männer […].“

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