Gegenüber der Nikolaikirche und dem ehemaligen königlichen Waisenhaus, in der Breiten-Straße-Ecke Havel-Straße, befand sich zur Zeit der Pogromnacht ein jüdisches Bekleidungsgeschäft.
Gegenüber der Nikolaikirche und dem ehemaligen königlichen Waisenhaus, in der Breiten-Straße Ecke Havel-Straße, befand sich zur Zeit der Pogromnacht ein jüdisches Bekleidungsgeschäft. Das Haus wurde bei einem späteren Bombenangriff zerstört. Heute befindet sich an jener Stelle ein Autoverkauf.
Ein damals 10-jähriger Oranienburger beschreibt als Zeitzeuge in seinem Erinnerungsbericht die Pogromnacht. Als einer von mehreren jüdischen Läden wurde das beliebte Bekleidungsgeschäft „Lauter“ Opfer der Anschläge der Nacht vom 9. zum 10. November 1938. Kleidung wurde auf der gesamten Straße verteilt, welche durch die eingeschlagenen Fenster entwendet wurde. Doch war dieser Anschlag kein Einzelfall.
An die jüdische Synagoge wird heute mit einem steinernen Denkmal erinnert. Auf diesem wird auch der jüdischen Opfer gedacht. Jene befand sich an der Ecke Havel-/Berliner-Straße und liegt heute gegenüber dem Geschäft für Reitartikel, welches früher das jüdische Spielwarengeschäft „Deplo“ war. Die Synagoge wurde ebenfalls verwüstet und Kultgegenstände entwendet. Der gelegte Brand wurde jedoch aus Furcht gelöscht, um zu verhindern, dass weitere Häuser Feuer fangen.
Ein weiterer jüdischer Platz, welcher in dieser Nacht geschändet wurde, ist der Jüdische Friedhof. Hierbei wurden 30 Grabstellen zerstört. In der Zeit nach der Pogromnacht zwischen dem 11. und 15. November 1938 wurden über 6000 jüdische Männer und Jugendliche aus ganz Deutschland in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert.